Der junge Cassel Sharpe gehört zu einer Familie von Fluchmagiern und hat aber selbst nicht die Gabe der Fluchmagie. Fluchmagier sind in seiner Welt illegal, die Fähigkeit, Menschen zu verfluchen ist aber trotzdem immer noch verbreitet und die meisten Fluchmagier arbeiten im Untergrund und sind in kriminelle Machenschaften verwickelt, wie auch seine Familie: Seine Mutter sitzt gerade im Gefängnis, seine Brüder arbeiten für einen der wichtigsten Fluchmagier der USA, und sind sozusagen Teil einer Mafia. Doch Cassel will eigentlich nur ein ganz normales Leben, seitdem er seine beste Freundin Lila ermordet hat und sich aber nicht mehr daran erinnern kann. Seine Familie hat den Mord vertuscht, aber Cassel plagt sich immer noch mit Vorwürfen und der Schuld. Als er eines Tages feststellt, dass irgendjemand mit seinen Erinnerungen rumpfuscht - Fluchmagier haben verschiedene Arten von Magien, darunter Gefühlsmagie, Verwandlungsmagie, Gedächtnismagie, Todesmagie usw. - geht er der Sache auf den Grund und fördert Erstaunliches zu Tage...
Dieses Buch hat mir echt Kopfzerbrechen bereitet. Fangen wir mit dem Guten an: Holly Blacks Schreibstil hat mir gut gefallen, er ist flüssig und gut lesbar. Da hört es dann aber leider schon wieder auf. Denn abgesehen davon fand ich das Buch einfach nur merkwürdig. Der Plot war im besten Fall ungewöhnlich, im schlimmsten Falle aber eher verworren und seltsam. Am Anfang hatte ich große Probleme, mich in der Welt von Cassel zurechtzufinden. Auf den ersten Blick schien alles ziemlich normal, so wie es auch in unserer Welt ist: es gibt Schulen, Computer, Autos. Aber trotzdem sind da noch die Fluchmagier, die es so in der Realität nicht gibt. Bis ich das allerdings herausgefunden hatte, waren schon einige Seiten vergangen. Holly Black hält sich nicht daran auf, dem Leser diese Tatsache irgendwie zu erklären, und das fand ich sehr schade. Denn dadurch habe ich auch erst spät das ganze System der Fluchmagie durchschaut, z.B. warum eigentlich alle Personen in diesem Buch Handschuhe tragen. An sich ist die Idee nämlich sehr gut durchdacht und auch ziemlich innovativ, aber wird dem Leser eben nicht so rübergebracht. Dazu kommt, dass ihre Figuren durch die Reihe weg total unsympathisch sind, seien es nun die Haupt- oder Nebenfiguren. Das hat mich sehr genervt, da ich gern für einen Charakter Empathie empfinde, was mir in diesem Buch jedoch absolut nicht gelang. Auch das Hauptproblem, warum Cassel nun seine Freundin Lila umgebracht hat, wurde für mich nicht zufriedenstellend aufgelöst und hat mich auch nicht wirklich interessiert. Alles in allem für mich leider ein Reinfall, auch wenn ich schon viel Gutes von Holly Black gehört habe. Vielleicht kann mir ja jemand ein besseres Werk von der Schriftstellerin empfehlen, ihre Bücher über Feen sollen ja toll sein.
Ich kann dem Buch leider nur 2,5 von 5 Sternen geben.
Vielen Dank an cbt für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars!
Reiheninformation:
In den USA sind schon zwei Teile der Curse Workers-Trilogy erschienen.
- White Cat
- Red Glove
4 Kommentare:
Ja, dieses Buch ist reine Geschmackssache und ich kann deine Abneigung/Kritik gut nachvollziehen. Anfangs tat ich mich auch sehr schwer mit der Selbstverständlichkeit, wie die Fluchmagier `eingeführt` werden und dachte nur Häh? Das brauchte ich erst mal eine lange Pause von dem Buch... Dann habe ich mich jedoch an die Charaktere gewöhnt und die Story wurde immer spannender (die Sache mit Lila) ... und plötzlich hatte es mich dann doch gepackt. Andere Werke von Holly Black habe ich noch nicht gelesen. Aber ihre "Feenland"-Reihe hat gute Kritiken. Die "Elfentochter"-Reihe schon weniger.
LG Reni
Hmm... mich hats leider auch zum Schluss nicht richtig gepackt. Klar, es wurde spannender, aber nicht so sehr, dass ich es unbedingt weiterlesen wollte. Schade, die Inhaltsangabe klang wirklich gut und das Cover ist superschön (wenn auch nicht wirklich passend zum Inhalt).
jaaaa, karo - mir ging es ganz genauso! :)
@Jule: Danke! :))) Stimmt, das war das Buch, was Du auch so schwierig fandest, gell? Ich erinnere mich...
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