Mittwoch, 9. Januar 2013

[Miscellaneous] Tyler Hilton-Konzert im November

Ich hatte ja letztes Jahr versprochen, dass ich auf jeden Fall noch etwas zum Konzert von Tyler Hilton in Berlin schreibe. Durch die Pause zwischendurch ist das ein bisschen in Vergessenheit geraten, mitnichten aber das Konzert selbst. 
Ich war vollkommen verzaubert von diesem wunderschönen Abend und konnte noch Wochen danach, ach, könnte selbst jetzt noch, ins Schwärmen geraten. Wie es dieser einzelne Mann mit seiner Gitarre schafft, ein Publikum so im Bann zu halten, ist für mich unbegreiflich und wunderbar zugleich. Ich finde, meine Freundin Anne hat es in ihrem Bericht sehr schön zusammengefasst, weswegen ich Euch unbedingt auf diesen verweisen möchte. Sie hat genau die Stimmung eingefangen und wiedergegeben, diese Euphorie, die uns während und nach dem Konzert festgehalten hat. Ich selbst möchte hier nur noch ein paar bildliche Eindrücke vermitteln, denn ich hatte endlich meine gute Kamera mit und durfte sie sogar mit reinnehmen, so dass ich ein paar tolle Momente des Konzerts einfangen konnte. 
Ich kann nur abschließend sagen: Jedes Konzert mit Tyler Hilton ist ein Gewinn, auch für solche, die ihn vielleicht nicht so gut kennen. Solltet Ihr also die Gelegenheit haben, ihn live zu sehen, ergreift diese Chance, Ihr werdet es nicht bereuen!


                     


Freitag, 28. Dezember 2012

[Miscellaneous] Lebenszeichen zum Jahresende

Ihr Lieben!!!!
Kurz vorm Jahresende möchte ich mich nochmal kurz zurückmelden auf meinem Blog. Es passiert zurzeit so viel, dass ich gar nicht so recht hinterherkomme und ich daher einige Dinge vernachlässigen musste, darunter fiel dann in den letzten drei Monaten auch mein Blog.

Als allererstes eine super Meldung: mein Staatsexamen ist durch, ich habe bestanden und alles ist gut! :) Ich bin sehr froh darüber, denn die Zeit davor war doch sehr nervenaufreibend und ich konnte kaum mehr irgendetwas genießen, schon gar keine Bücher. Daher habe ich lange ersehnten Re-Reads zwei meiner Lieblingsreihen eingeschoben, die ich auch gut aussetzen konnte zwischendurch, weil ich nicht dringend wissen musste, wie es weitergeht. Zum einen war das Harry Potter, den ich allerdings bis zum dritten Teil nur gelesen habe, und dann noch die Mortal Instruments-Reihe von Cassandra Clare. Schön war das, denn es war wie ein Wiedersehen mit alten Freunden. Immer noch konnten mich beide sehr begeistern, und es war auch wirklich eine gute Entscheidung, auf ein vollkommen neues Buch hätte ich mich nie konzentrieren können. Ich werde sehr wahrscheinlich noch einen kurzen Beitrag zum Re-Read von Clares Büchern schreiben, aber keine ausführliche Rezension. Eine Rezension zu einem anderen Buch wird vielleicht auch noch folgen, allerdings bin ich mir noch nicht ganz sicher, ob ich über die ausstehenden Bücher dieses Jahr überhaupt noch etwas schreibe.

Die zweite Meldung kam dann überraschend für uns, denn ich habe kurz vor meiner Prüfung auch noch erfahren, dass ich schwanger bin, endlich!!! Ich bin niemand, der sowas groß in der Öffentlichkeit breittreten will, daher kommen hier nun auch keine regelmäßigen Schwangerschaftsmeldungen, allerdings wollte ich es doch mitteilen, weil ich durchaus plane, mein derzeitiges Schwangerschaftsbuch auch zu rezensieren, und vielleicht das ein oder andere danach auch. Außerdem ist dies ja auch ein weiterer Grund, warum der Blog ein bisschen brach liegt.

Die dritte Meldung ist nicht minder aufregend und überraschend: Ich habe eine neue Stelle für direkt nach dem Abschluss meines Referendariats angeboten bekommen, somit heißt das, dass ich Ende Januar Berlin Lebewohl sage und wir in den Harz ziehen. Auch dies ist eine tolle Sache, da wir wieder zurück aufs Land wollten, allerdings läuft das wohl mit einem lachenden und einem weinenden Auge ab, denn ich werde Berlin sicherlich nur schweren Herzens den Rücken kehren können.

Ihr seht also: Es liegen anstrengende, aufregende, aber auch tolle Monate vor mir. Was das allerdings für den Blog heißt, kann ich Euch noch nicht eindeutig sagen. Ich bin gerade selbst noch am Grübeln, was das wird, kann das aber wahrscheinlich erst entscheiden, wenn dann letztendlich die ersten Veränderungen, vor allem eben der Umzug, durch sind, und ich mich ein bisschen in der neuen Situation zurechtfinde. Ich arbeite dann ja ab Februar das erste Mal auch voll, somit wird das sicherlich nochmal eine große Umstellung. Dazu kommt der Umzugsstress, der sicherlich erstmal viel Zeit beanspruchen wird. Nun ja, lange Rede, kurzer Sinn: Wie es mit dem Blog weitergeht, steht noch in den Sternen. Ich weiß bloß, dass ich ihn nicht ganz aufgeben will, auf keinen Fall, aber andererseits will ich auch nicht nur sporadisch mal alle paar Monate etwas posten, das wär mir auch zu wenig und zu halbherzig. Ich muss das gedanklich noch ein bisschen hin- und herwälzen.

Zwischenzeitlich aber noch eine kleine Meldung: Ich hatte die Ehre, von der lieben (und geduldigen) Elena interviewt zu werden für ihre monatliche Reihe "Nachgefragt bei..." auf Leseträume. Der erste Teil ist schon online, der zweite soll dann heute noch folgen. Wenn Euch also interessiert, wie ich zum Bloggen gekommen bin, was für mich eine gute Rezension ausmacht oder wie mein Blogname entstanden ist, müsst Ihr einfach dem Link folgen. Ich habe mir Mühe gegeben, die Fragen ausführlich zu beantworten. :) 

So, nun wünsche ich Euch aber erstmal einen guten Rutsch ins neue Jahr. Lasst es ordentlich krachen, und dann freue ich mich auf einen guten Start ins nächste Bloggerjahr. 

Dienstag, 23. Oktober 2012

[Miscellaneous] Examenspause

So, nun ist es soweit, die heiße Phase für mein zweites Staatsexamen geht los! Es ist nicht mehr viel bis zu meiner Prüfung, das heißt, dass hier für ein bisschen erstmal Funkstille herrscht. Sobald ich mit der Prüfung durch bin, werde ich mich wieder melden, und dann vielleicht auch ein paar Rezensionen nachholen. Denn zwischendurch lesen schaffe ich trotzdem ein bisschen, ich würde sonst wahrscheinlich auch weich in der Birne werden. ;) Ansonsten ist aber viel Lernen und Vorbereiten angesagt. 
Also, auf dann! Drückt mir die Daumen. :)

Dienstag, 16. Oktober 2012

Elfenkrieg - Sabrina Qunaj

Vorsicht! Diese Rezension, hauptsächlich die Inhaltsangabe, die Meinung eigentlich nicht, enthält massive Spoiler zum ersten Teil Elfenmagie! Der Rest ist eigentlich nur eine Hommage an die Autorin und das Buch. ;)

Rezension zu Teil 1 Elfenmagie

Inhalt
Es sind 84 Jahre vergangen, seit dem verhängnisvollem Tag, an dem das Elfenreich wieder vereint wurde, an dem so viele Elfen ihr Leben lassen mussten. Alle hatten gehofft, dass nun Frieden in Elvion einkehrt, doch nun bedroht eine neue Macht das Reich. Feindliche Priester zerstören nach und nach alle Tempel und Orakel, und sie werden von einem merkwürdigen Nebel umgeben, der es unmöglich macht, diese zu besiegen. Nevliin und Ardemir versuchen, sie aufzuhalten, kämpfen jedoch auf verlorenem Posten. Dazu kommt, dass diese Nebelpriester von Drachen Unterstützung bekommen, doch woher kommen diese? Stecken die Drachenelfen hinter den Angriffen? Ratlos wenden sich Liadan und ihre Ritter an Eamon, der seit dem Tod von Vanora und dem Ende des Krieges in der Welt der Menschen lebt, doch wird er ihnen helfen können?

Meinung
Ich möchte Euch gleich vorwarnen, denn diese Rezension wird mit Sicherheit inflationär von Worten wie fantastisch, großartig, wunderbar und unglaublich Gebrauch machen, weil ich sonst nicht so recht weiß, wie ich ausdrücken soll, wie sehr ich dieses Buch liebe. Ich dachte, nach dem großartigen (ha, da haben wir schon das erste "großartig" ^^) ersten Band Elfenmagie kann es keine Steigerung mehr geben, aber Sabrina Qunaj hat mich eines Besseren belehrt.

Wenige Bücher schaffen es, dass ich von der ersten Seite an gefesselt bin von der Handlung, doch dieses Buch ist eines davon. Es gibt kein großes Vorgeplänkel, man taucht sofort in den neuen Konflikt, der das Elfenreich Elvion bedroht, ein. Wieder einmal wird das Buch aus verschiedenen Perspektiven geschrieben. Hauptsächlich kommen Ardemir, Eamons und Liadans Vetter, Eamon selbst, Vinae, die Tochter der Magierin Meara Thesalis, und Aurün, die Königin der Drachenelfen, zu Wort. Ein paar weitere Charaktere schildern ihre Sicht der Dinge in einigen wenigen Kapiteln, aber diese sollen hier noch nicht verraten werden. Jede Perspektive bringt die Handlung auf ihre eigene Art und Weise voran, und man erfährt immer erst einmal genauso viel, wie uns die Autorin zugestehen will. Dadurch entwickelt sich eine unglaubliche Spannung, die einen buchstäblich an den Seiten kleben lässt. 

Dazu kommt, dass Sabrina Qunaj ein außerordentliches Gespür für ihre Charaktere hat. Solch vielschichtige und facettenreiche Charaktere sind mir selten begegnet, wie sie einem in diesem Buch unterkommen. Wie sie auch selbst ihre Figuren mehrmals reflektieren lässt, gibt es bei allen Personen Licht und Schatten, Gut und Böse. Hier wirkt nichts stereotyp, stattdessen ist man mehr als einmal überrascht, welche Wendung eine Person nimmt. Wirklich ausgenommen jeder hat mindestens einen guten oder schlechten Wesenszug an sich, egal, ob man ihn oder sie eher auf der "guten" oder "bösen" Seite einordnet, Beispiele hierfür sind vor allem Meara, die Magierin, und Gregoran, ein neuer Charakter, den wir im Buch kennenlernen. Es ist fantastisch, wie Sabrina Qunaj es schafft, dass die Leser Empathie mit diesen Figuren empfinden, es sich auf der nächsten Seite aber wieder nicht nehmen lässt, diese abgrundtief böse darzustellen, so dass wir tiefen Hass spüren.

Beeindruckt hat mich schon im ersten Band, wie mutig diese Autorin ist, denn ihre Entscheidungen über ihre Figuren und Handlungen im Buch sind alles andere als herkömmlich. Ein Happy End im eigentlichen Sinne sucht man hier vergeblich, was für mich aber ein absolutes Pro dieses Buchs ist. Klar, man liest sowas auch mal ganz gerne, dass alle glücklich und zufrieden bis an ihr Lebensende sind, aber es hätte einfach auch nicht zu den Charakteren in Elfenkrieg gepasst. Jede Entscheidung hat unweigerlich Konsequenzen für andere Charaktere im Buch, weswegen man auch als Leser manchmal enttäuscht, manchmal schockiert und manchmal vollkommen niedergeschlagen zurück bleibt. Doch diese tiefen Gefühle, seien sie auch manchmal schwer zu ertragen, sind so verdammt echt, dass ich mich nur in absoluter Hochachtung vor der Autorin verneigen kann. Schon lange war ich nicht mehr so absolut aufgelöst, nachdem ich ein Buch zugeschlagen habe, aber hier saß ich auf meiner Couch und mir liefen ununterbrochen Tränen über die Wangen, weil es so unglaublich schön, grausam, hoffnungsvoll, schrecklich, traurig und freudebringend zugleich war.

Fazit
Im Endeffekt kann ich meinen Lobgesang auf Sabrina Qunaj und dieses unglaubliche Buch nur so zusammenfassen: Wer auch nur ansatzweise etwas mit High Fantasy anfangen kann, ist ein Narr, wenn er sich dieses Buch entgehen lässt. Fantastisch! Großartig! Wunderbar! Unglaublich!

Bewertung
Öhm... keine Überraschung, oder? Das Buch sprengt fast meine Wertung, ich vergebe 5 von 5 Blumen





Reiheninformation
Bisher sind zwei Bände in dieser Reihe erschienen. Laut Sabrina Qunaj gibt es noch keine konkreten Pläne für einen dritten Band, allerdings hat sie durchaus Ideen und würde gern wieder nach Elvion zurückkehren. Ich kann diese Hoffnung nur unterstützen, denn ich bin auch der Meinung, dass noch nicht alle Geschichten erzählt wurden. Ich hoffe, wir sehen einige meiner liebgewonnenen Elfen wieder. 

  • Elfenmagie
  • Elfenkrieg

Mittwoch, 10. Oktober 2012

Seeking Crystal - Joss Stirling

Achtung! Da es sich um den dritten Band einer Reihe handelt, enthält die Rezension Spoiler zu vorangegangen Teilen!

Rezension zu Teil 1 Finding Sky
Rezension zu Teil 2 Stealing Phoenix

Inhalt
Crystal kommt aus einer großen Familie von Savants, und ist so etwas wie das schwarze Schaf der Familie. Ihre Gabe ist es, verlorene Dinge wiederzufinden, zwar ganz praktisch, wenn man mal einen Schlüssel verlegt hat, doch nicht wirklich etwas, was die Welt verändert. Zudem kann sie nicht einmal telepathisch kommunizieren, wie alle anderen Savants, denn davon wird ihr immer schlecht. Als sie zusammen mit ihrer Schwester Diamond auf einem Savant-Kongress ist, lernt sie Xavier Benedict kennen, zu dem sie anfangs eher eine Hassliebe verbindet. Nach und nach nähern sich die beiden an, aber wie soll man seinen Soulfinder ohne die Fähigkeit zur Telepathie finden? Kann es vielleicht wirklich Xav sein? Als Crystal in große Gefahr gerät und Xavs Hilfe braucht, kommt die Wahrheit ans Licht...

Meinung
Als Vorbereitung auf diese Rezension habe ich mir eben noch einmal meine Rezensionen zu den anderen beiden Teilen durchgelesen, damit ich mich nicht wiederhole, aber auch, um zu sehen, wie meine Meinung da ausfiel, und ich muss sagen: Im Vergleich dazu ist meine Begeisterung diesmal etwas gedämpft, wenn auch nicht vollkommen verschwunden.

Wieder einmal stellt uns Joss Stirling in ihrem neuesten Werk eine neue weibliche Hauptperson vor, die im Mittelpunkt der Geschichte steht. Auch Crystal wächst einem wieder schnell ans Herz, Humor und Schlagfertigkeit machen sie aus. Allerdings muss ich sagen, dass so langsam aber sicher immer mehr Parallelen zu schon dagewesenen Personen, sprich Sky und Phoenix, deutlich werden. Diese beiden waren nämlich auch beide schon schlagfertig und lustig, mussten beschützt werden, hatten ein Geheimnis, dass erst langsam aufgedeckt wird usw. Dasselbe gilt für Xav, der zu einem großen Teil Charaktereigenschaften seiner Brüder aufweist. Ein bisschen schade, denn an sich mag ich die Personen sehr, auch all diese Eigenschaften, aber wenn man dann schon dreimal Ähnliches gelesen hat, wird es ein bisschen langweilig und man fragt sich, ob Frau Stirling auch noch andere Figuren entwerfen kann. Einige Eigenheiten haben die beiden aber doch, und besonders ihre Hassliebe am Anfang sorgt für den ein oder anderen Lacher. :)

Die Handlung unterscheidet sich dieses Mal zum Glück etwas von den anderen. Klar, wir haben wieder ansatzweise ein Verbrechen, was aufgeklärt werden muss, aber in diesem Band dreht es sich wirklich hauptsächlich um die Familie selbst, die davon betroffen ist, und nicht gleich das ganze Land oder die Welt oder sonstwas. Auch das Setting, nämlich das wunderschöne Venedig, hat mir sehr gefallen. Trotzdem kann Joss Stirling weiterhin dick auftragen, das steht fest, dieses Mal wartet sie mit einem fiktiven Weltstar als Nebenperson auf, der dann plötzlich doch ganz schön viel zu tun hat als lediglich vor der Kamera zu stehen, um einen Film zu drehen. Hmm... das war mir doch etwas zu unrealistisch, leider. Und auch, wenn die Handlung einen anderen Fokus hat, sehen wir wieder viele Parallelen zu den anderen Bänden. Warum zum Beispiel muss wirklich immer die ganze Familie auf den Plan treten?? Kann es nicht einmal wirklich nur um die Protagonisten gehen? Natürlich lese ich gern von der Familie, aber dieses Mal fand ich es wirklich etwas überflüssig.

Damit zusammenhängend, fand ich es schade, dass in diesem Band sehr wenig Fokus auf der eigentlichen Liebesgeschichte liegt, das hat mich überrascht. Ich erwarte einfach viel Liebesgeplänkel, wenn ich einen Band der Benedicts in die Hand nehme, aber in Seeking Crystal geht es sehr viel um die Selbstfindung eben dieser Crystal (was für ein Wortspiel! ^^), dann auch wieder sehr viel um die anderen Paare, die in den vorherigen Bänden eine Rolle spielten, nämlich Zed und Sky, Saul und Karla sowie Yves und Phoenix. Dabei mochte ich Xav doch so gern mit seiner leicht spröden Art! Er hätte mehr Raum gebraucht, der leider nicht da war. Was bei den anderen Bänden vielleicht dem ein oder anderen zu viel war, hat hier gefehlt. Und Joss Stirling bleibt auch weiterhin sehr keusch in allem, was sie schreibt. Als erwachsene Leserin frustriert einen das schon manchmal, andererseits muss ich das wohl in Kauf nehmen, wenn ich gern Jugendbücher aus Amerika lese. Nerven tut es trotzdem!

Fazit
Leider besitzt der dritte Band zu viele Parallelen zu den Vorgängern, die doch sehr ins Auge stechen und es ein bisschen langweilig werden lassen. Das bedeutet aber lange nicht, dass ich das Buch nicht mochte. Im Gegenteil, so hatte ich es doch wieder innerhalb eines Tages ausgelesen. Aber mittlerweile entdecke ich doch einige Schwächen, die sich mehren, weswegen ich hoffe, dass Joss Stirling im nächsten Band etwas mehr Innovationsgeist beweist und aus ihrem üblichen Schema F ausbricht, um mich ein weiteres Mal, so wie beim ersten Band, vollkommen begeistern zu können.

Bewertung
Im Hinblick auf meine Liebe zu den Benedicts gibt es großzügige 3,5 von 5 Blumen. :)


Reiheninformation
In dieser Reihe sind mittlerweile drei Teile auf Englisch erschienen. Wann es mit den Benedicts weitergeht, steht in den Sternen, denn Joss Stirling steckt gerade noch in Verhandlungen mit ihrem Verlag. Ich hoffe sehr, dass wir noch von Victor, Uriel und Will hören werden. Auf Deutsch erscheint demnächst der zweite Teil, mit einem sehr merkwürdigen Titel, warum ändert man denn sowas?!
  • Finding Sky / Die Macht der Seelen. Finding Sky
  • Stealing Phoenix / Die Macht der Seelen. Saving Phoenix (erscheint im November 2012)
  • Seeking Crystal / Deutscher Titel sowie Erscheinungstermin unbekannt
 Englisch:


Deutsch: 



Dienstag, 9. Oktober 2012

Flammen über Arcadion - Bernd Perplies

Inhalt
Hatte Carya bisher ein ganz normales, einfaches Leben in Arcadion geführt, ändert sich dieses von einem Tag auf den anderen, denn durch das Zutun einer Freundin sitzt sie plötzlich in einer Verhandlung, bei der ein Invitro, so werden in ihrer Welt die künstlich erschaffenen Menschen genannt, gefoltert wird. Caryas Weltbild wird in den Grundfesten erschüttert, und im Affekt schießt sie auf die Menschen, die dafür verantwortlich sind: der Lux Dei, die Inquisitoren von Arcadion. Von nun an ist sie auf der Flucht und ihre einzigen Begleiter sind Jonan, ein fahnenflüchtiger Soldat, und der Straßenjunge Pitlit. Auf der Flucht entdeckt sie immer mehr Geheimnisse der Lux Dei, aber auch ein lange vergessenes Geheimnis über ihre eigene Herkunft, welches ihr unerwartete Verbündete verschafft...

Meinung
Für mich waren die Bücher von Bernd Perplies bisher immer ein einziges Auf und Ab, denn die Magierdämmerung-Trilogie hatte sehr viele Höhen, aber doch auch deutliche Schwächen, besonders im letzten Band. Auch hier bestätigt sich wieder meine Erfahrung mit diesem Autor, denn obwohl ich das Buch wirklich gern mochte, sind doch wieder einige Probleme für mich aufgetaucht. Aber fangen wir doch erstmal bei den Stärken an, denn da gibt es durchaus auch einige.

Wieder einmal entführt uns Bernd Perplies in eine teilweise bekannte, aber auch zum Teil vollkommen neue Welt. Dieses Mal ist es nicht das vergangene, Steampunk-trächtige London, sondern das post-apokalyptische Rom. In dieser neuen Welt heißt es allerdings Arcadion, doch die Hinweise sind eindeutig genug, um es als ehemaliges Rom bzw. Vatikanstadt zu identifizieren. So liegt es laut Autor auf einem stiefelförmigen Land, zudem gibt es eine Engelsburg und einen riesigen Dom im Mittelpunkt der Stadt. Auch die Menschen dort haben italienisch klingende Namen. Ich mag diese Art, dass er immer etwas nimmt, was einem im Ansatz schon vertraut ist, es aber doch so verändert, dass man wieder Neues entdecken kann. So auch in Arcadion: Diese dystopische Welt ist geprägt von einem Schrecken, den die Menschen als die "dunklen Jahre" bezeichnen, eine nicht näher bezeichnete Katastrophe, die sich einige Jahre vor der Handlung im Buch zugetragen hat und große Teile der Erde unbewohnbar gemacht hat. Bernd Perplies erklärt die Umgebung und die Zustände in Arcadion sehr genau, man kann es sich gut vorstellen, indem man die Bilder, die man eh schon von Rom im Kopf hat, ein wenig ergänzt bzw. abändert.

Die Handlung verfügt über einen größtenteils gelungenen Spannungsbogen, bis auf ein paar wenige Längen am Anfang und in der Mitte. Das Ende jedoch hat mich vollkommen überzeugt, so wie auch schon in seinen vorherigen Büchern, denn ein Händchen für actiongeladene Finale hat er definitiv. Auch hatte ich keine großen Schwierigkeiten, mit den Figuren warm zu werden, denn sowohl Carya, als auch Jonan und Pitlit, sowie die Nebenpersonen sind einem schnell sympathisch. 

Hier kommen wir allerdings schon zu einer der Schwächen des Buches: Die Charakterkonstellation war für mich meist sehr unvollständig und oberflächlich. Ob es nun die sich langsam anbahnende Liebesbeziehung zwischen Jonan und Carya, die Freundschaft zwischen Carya und ihrer besten Freundin Rajael oder zwischen Jonan und seinem Freund Lucai ist, irgendwie habe ich diese Beziehungen und auch andere nicht recht ernst nehmen können. Hier bleibt der Autor leider etwas oberflächlich, so dass es stellenweise unglaubwürdig wird. Schade! Denn Potential haben alle diese Figuren für sich allein, nur im Zusammenspiel wirken sie nicht authentisch. Dadurch entstehen einige Logiklöcher, z.B. kann man als Leser nur wenig nachvollziehen, warum Jonan ganz plötzlich Carya zu Hilfe kommt, obwohl er sie erst einmal vorher gesehen und nicht einmal mit ihr gesprochen hat und sie eigentlich verhaften sollte. Instant Love lässt grüßen. 

Aber nicht nur seine Personen bleiben ein bisschen in der Oberflächlichkeit zurück, sondern auch sein Plot. Vielleicht liegt es daran, dass es der erste Band für eine Trilogie (?) ist, aber ein bisschen unbefriedigt bin ich schon, was die ganzen Hintergründe angeht. Immerzu werden von irgendwelchen diffusen Bedrohungen aus anderen Ländern gesprochen, Namen wie Austrogermania und Mondkaiser werden in den Raum geworfen, aber nie so richtig erklärt, man kann sich nur seinen Teil denken. Auch die ganze Entstehung dieser neuen Welt wird noch sehr im Dunkeln gelassen, wir erfahren zwar von dem ungefähren Aufbau von Arcadions System und eben von diesen nicht weiter definierten "dunklen Jahren", ausgelöst durch einen sogenannten Sternenfall, von Strahlenbelastung im Umland von Arcadion, von einem Ödland und Mutanten, aber warum, wieso, weshalb, wird nicht weiter erklärt. Gerade für einen ersten Band einer dystopischen Reihe, der uns ja eigentlich auch zum großen Teil in diese neue Welt einführen soll, erwarte ich da sehr viel mehr Informationen. 

Mein letzter Kritikpunkt bezieht sich auf bestimmte Begriffe, mit denen Menschengruppen in dieser Welt bezeichnet werden. Bernd Perplies redet zum einen von "Mutanten", die nichts weiter sind als Menschen, die scheinbar verstrahlt wurden, und daher mit Missbildungen oder Krankheiten leben müssen. Ich finde diesen Begriff einfach sehr irreführend, und zudem sehr herabwertend. Ich verstehe es ja noch, wenn die Propaganda von Arcadion diese Menschen immer noch als Mutanten betitelt, aber warum machen das die Hauptpersonen auch weiterhin, nachdem sie sich sogar mit einigen von ihnen befreunden? Dasselbe gilt für den Begriff "Invitro" oder "Künstlicher". In meinen Augen ein weiterer diskriminierender Begriff, der nicht aus der Perspektive der Personen benutzt werden sollte, die sich gegen solche Propaganda auflehnen.

Fazit
Insgesamt ist also mein Ausflug mit Bernd Perplies wieder einmal sehr durchwachsen gewesen. So bleiben einige Beziehungen zwischen den Charakteren oberflächlich, zudem geht Herr Perplies leider sehr sparsam mit Informationen um, die die Hintergründe seiner neuen Welt betreffen. Und doch: Das Finale des Buches hat mich gepackt, so dass ich auf jeden Fall den zweiten Band dieser Reihe lesen möchte, denn großes Potential hat die Geschichte definitiv, so dass durchaus noch Steigerung möglich ist. Ich bin darauf gespannt, wie es mit Jonan und Carya weitergeht.

Bewertung
4 von 5 Blumen! Vielen Dank an LYX für dieses Rezensionsexemplar!

Reiheninformation
Ganz sicher bin ich mir nicht, aber ich glaube, auch diese Reihe wird wieder eine Trilogie. Der zweite Teil Im Schatten des Mondkaisers (aha, da ist er wieder, dieser ominöse Mondkaiser!!! ^^) wird im März 2013 wieder bei LYX erscheinen. Im Übrigen finde ich die Cover wirklich sehr gelungen! In echt sieht Flammen über Arcadion noch viel schöner aus, mit einigen Spotlack-Highlights. ♥



Sonntag, 30. September 2012

Luzie & Leander 6. Verboten tapfer - Bettina Belitz

Achtung! Da es sich um den mittlerweile 6. Teil einer Reihe handelt, enthält die Rezension auf jeden Fall Spoiler zu vorangegangenen Bänden!

Rezension zu Teil 3 Verzwickt chaotisch
Rezension zu Teil 4 Verblüffend stürmisch
Rezension zu Teil 5 Verwünscht gefährlich

Inhalt
Endlich hat Leander den Dreisprung geschafft! Doch das bringt auch einige Probleme mit sich: Leander ist nämlich nun zwar unsichtbar für seine Truppe und daher nicht mehr in Gefahr, aber er bleibt auch weiterhin für die Menschen, außer Luzie, unsichtbar, hat nun aber auch einen menschlichen Körper, mit all seinen Schwächen. Ohne jemals Abwehrkräfte entwickelt zu haben, wird Leander daher sehr krank, und Luzie verzweifelt, weil sie nicht mehr weiß, wie sie ihm helfen soll. Sie kann ja schlecht einen Arzt holen und ihn untersuchen lassen! Dazu kommt, dass in der Schule die Projektwoche ansteht, zu dem Luzie mit ihren Jungs etwas beitragen muss, aber das Thema ist nicht besonders Luzie-freundlich: Ludwigshafens Next Topmodel... Was soll denn dieser Mist schon wieder?!

Meinung
Jedes Mal wieder fiebere ich auf einen neuen Teil von meinem Chaos-Duo hin, und ich wurde bisher nie enttäuscht, auch diesmal nicht.

Wieder einmal begeben wir uns zusammen mit Luzie und ihrem ehemaligen Schutzengel - pardon - Sky Patrol Leander auf ein Abenteuer der Extraklasse. Es ist Winter in Ludwigshafen und Luzie kommt langsam wieder zur Ruhe, nachdem die Ereignisse wegen Leanders Dreisprung alle ganz schön mitgenommen haben. Aber lange hält die Ruhe ja nie, denn Leander bringt immer wieder viel Chaos in die Welt der Familie Morgenroth und allen Umstehenden, so auch diesmal. Denn Leander wird krank, und Luzie wird langsam bange, dass man ihn "entdecken" könnte, denn mittlerweile hört Mutter Morgenroth ihn sogar husten, und dieser Husten hat es ja leider in sich. 

Langsam, aber sicher werden die Bücher um die beiden Chaoten immer erwachsener: Luzie wird reifer, sie hat sich verändert, aber auch ihre Jungs sowie Leander entwickeln sich weiter. Und auch, wenn die Themen ernster werden, bleibt diese Leichtigkeit, die man aus den vorherigen Bänden kennt, immer erhalten. Bettina Belitz hat es wirklich drauf, immer wieder Situationen zu erschaffen, die schon manchmal an Slapstick-Comedy erinnern, und ihre schrulligen Charaktere sind dann das Tüpfelchen auf dem i. Dieses Mal kommt eine besonders kuriose Person zu dem schon sehr ausgefallenen Cast dazu: Herr May, der schwule Sportlehrer. Herrlich! Diesen habe ich sofort ins Herz geschlossen, mit seinen merkwürdigen Marotten und seinem leicht trotteligen und treudoofen Auftreten. Weiterhin bleibt von Luzies Jungs Serdan mein Liebling, daher war ich auch froh, dass er dieses Mal wieder eine etwas tragendere Rolle einnahm, nachdem ich ihn im fünften Teil etwas vermisst hatte.

Ein weiteres Mal steht die Bedeutung von Freundschaft und Liebe im Fokus der Geschichte, und es wird zum Schluss wieder äußerst dramatisch. Dieses unglaubliche Finale, ich hatte es förmlich vor meinen Augen! Wie kommt Bettina Belitz nur immer wieder auf diese tollen Ideen, die sie dann auch noch so plastisch beschreibt? Ich hatte wirklich das Gefühl, ich wäre live dabei, mehr will ich dazu allerdings nicht sagen, weil das sonst arg spoilern würde. Ich jedenfalls hatte richtig Herzklopfen die ganze Zeit, und ich denke, so wird es allen gehen. Zwischendurch liefen bei mir sogar einmal die Tränen, ihr seht also, dass das Buch wieder einmal ein Feuerwerk der Gefühle auslöst, sowohl beim Leser als auch bei den Protagonisten im Buch. Das lässt mich auf zwei tolle letzte Bände der Reihe hoffen, da wird es sicher nochmal sehr spannend und nervenaufreibend. 

Fazit
Schrullige Charaktere, eine Story voller Dramatik, aber auch Komik, und das Chaos-Duo wieder mittendrin. Was soll ich da noch sagen außer: LESEN, LESEN, LESEN!!! 

Bewertung
Keine Frage, mal wieder volle Punktzahl, 5 von 5 Blumen. Vielen Dank an Loewe für das Rezensionsexemplar!

 

Reiheninformation
Teil 1-5 sind alle bei Loewe erschienen. Teil 6 wird am 9.10.12 erscheinen, natürlich wieder bei Loewe. Insgesamt sollen es acht Bände werden. 
  • Verflucht himmlisch
  • Verdammt feurig
  • Verzwickt chaotisch
  • Verblüffend stürmisch
  • Verwünscht gefährlich
  • Verboten tapfer