Dienstag, 20. März 2012

The Fault in Our Stars - John Green

Inhalt
Hazel ist todkrank, sie hat Lungenkrebs, sehr weit fortgeschritten, so dass sie ständig mit einer Sauerstoffflasche rumlaufen muss, und selbst dann hat sie Probleme zu atmen. In einer Selbsthilfegruppe trifft sie auf Augustus Waters, einen Jungen, der selbst Krebs hatte, aber nun in Remission ist, und kann es kaum glauben, dass er Gefallen an ihr findet. Doch Hazel will sich nicht auf ihn einlassen, denn sie weiß, dass sie sterben wird, und Augustus dann zurücklassen muss. Dabei hat sie jedoch nicht mit Augustus' Hartnäckigkeit gerechnet. Der lebensfrohe und leicht schräge Junge zeigt ihr, dass es sich trotzdem lohnt zu leben, auch wenn man zum Sterben verdammt ist, und dass auch sie das Recht auf ein erfülltes Leben hat. Und dann schlägt das Schicksal zu...

Meinung
>> I believe the universe wants to be noticed. I think the universe is improbably biased toward consciousness, that it rewards intelligence in part because universe enjoys its elegance being observed. And who am I, living in the middle of history, to tell the universe that it - or my observation of it - is temporary? (S. 223) <<
Das ist er also, der große John Green, den viele Leser - wie ich jetzt weiß, zu Recht - so sehr verehren, dass sie ungesehen alle Neuerscheinungen von ihm kaufen, egal, worum es geht. Ich kann das nach der Lektüre dieses Buches nur zu gut verstehen, denn dieses Buch ist in der Tat etwas sehr Besonderes. Und obwohl ich das Gefühl habe, dass ich mit meiner Rezension diesem Meisterwerk nicht mal annähernd gerecht werden kann, werde ich es dennoch versuchen. 

John Green nimmt uns hier mit auf eine sehr kurze Reise, auf der wir Hazel und Augustus kennenlernen. Hazel, die sich damit abgefunden hat, dass sie nie mehr gesund werden würde, weil der Krebs ihre Lungen langsam, aber sicher zerfrisst, und Augustus, der den Krebs besiegt hat und dadurch das Leben mehr zu würdigen weiß als andere. Wenn die beiden aufeinander treffen, weiß man nicht, wen man mehr bewundern soll, denn beide haben eine einzigartige Weise mit dem Krebs umzugehen. Keiner von ihnen will bemitleidet werden, Hazel nicht für ihre Sauerstofftanks und Augustus nicht für seine Beinprothese. Dabei haben sie ihren Humor nicht verloren, Galgenhumor nennt man es wohl, wenn sie Witze und Wortspiele über ihre Gebrechen machen. Das scheint jedoch nie aufgesetzt oder zwanghaft, man muss darüber einfach lachen, denn sie können es auch. 

Der Humor kommt in diesem Buch, obwohl es so ein ernstes Thema hat, jedenfalls nicht zu kurz, und das fand ich wirklich erfrischend. Andere ähnliche Bücher deprimieren nur, zeigen uns nur, wie schlimm es solche Jugendlichen getroffen hat, wie sehr sie leiden. John Green hingegen zeigt, dass die Protagonisten durchaus einen starken Lebenswillen besitzen, sich aber dennoch mit ihrer Situation abgefunden haben und trotzdem ein gutes Leben führen können. Ich habe die Protagonisten sehr schnell in mein Herz geschlossen, und empfand weniger Mitleid mit ihnen, als es wahrscheinlich in diesem Fall normal oder angebracht wäre. Aber genau das will Green ja auch nicht, denn er zeigt uns durch Hazel und Augustus sehr deutlich, dass Krebs-Patienten kein Mitleid wollen und brauchen, sondern dass sie einfach leben wollen, wie lange auch immer. 

Dennoch blieb natürlich ein tränenerfülltes Ende für mich nicht aus, was aber auch wieder so anders ist als andere. Es hat mich berührt, ergriffen und mich sehr mitgenommen, aber auch hier zeigt Green wieder einmal, wie sensibel er mit dem Thema umgeht, und dass es nicht immer der finale Showdown an dem Bett des Sterbenden sein muss, um ein Buch zu beenden. Ich jedenfalls habe das Buch mit einem weinenden und einem lachenden Auge zugeklappt, denn eins vermittelt uns das Buch ohne jede Frage: dass ein Leben auch dann lohnt, wenn man nichts Großartiges verbracht hat, wenn man keine Spuren hinterlässt, so lange man selbst zufrieden mit diesem Leben war.

Fazit
Ein ungewöhnliches Buch, eine wunderschöne Botschaft... The Fault in Our Stars ist ein Muss - für jeden von uns.

Bewertung
Ohne Frage die volle Punktzahl!



10 Kommentare:

Sandi hat gesagt…

Schon deine Rezi ist sehr berührend. Ein wenig erinnert mich das Buch wenn auch aus dem Zusammenhang gegrissen, an den Film ziemlich beste Freunde. Gerade wie man selbst und andere mit einer Krankheit umgehen. Sehr bewegend. Ich mag solche Geschichten. Vielleicht sollte ich es mal lesen um dann endlich mal wieder den Anstoß zu bekommen, mit dem Rauchen zum 100 mal aufzuhören. Liest sich das Englisch eigentlich gut und einfach? Für Englisch Amateure wie mich?
LG

Karo hat gesagt…

Hallo Sandi! Schön, dass ich die Stimmung rüberbringen konnte. Du hast recht, "Ziemlich beste Freunde" geht auch sehr offen mit einer Krankheit (in dem Fall einer Behinderung) um, ich fand den Film auch grandios. :)

Ich fand das Englisch okay, zwischendurch ist es manchmal etwas schwerer, weil Hazel und Augustus beide Menschen sind, die gern große Worte benutzen und eine Figur darin auch etwas hochgestochen redet, aber an sich ist es gut zu lesen, da es ja auch ein Jugendbuch ist. Vielleicht siehst Du es ja mal irgendwann irgendwo, dann lies mal rein. :) Es lohnt sich wirklich sehr sehr sehr!

Sandi hat gesagt…

Habe grade mal bei Amazon geschaut. Da habe ich es gefunden. Wenn ich mich dazu entschließe, mir endlich einen Kindle zu kaufen und lange wird es wohl nicht mehr dauern, dann werde ich mir das Buch mal runterladen.
Ja, die Stimmung konntest du wirklich gut rüberbringen. Mit dem Englisch schaue ich dann mal.

Karo hat gesagt…

Ah, Du gehst also auch unter die Ebook-Leser? Ich überlege auch ab und zu mal, aber immer entscheide ich mich dagegen, weil ich schon allein meinen Lesestoff, der in meinem Regal steht nicht schaffe, und da habe ich zumindest so etwas wie eine räumliche Begrenzung. Sowas würde es mit Ebook-Reader ja nicht geben, somit würde ich mich wahrscheinlich dumm und dämlich kaufen, ohne genug Zeit zu haben, das überhaupt zu lesen... xD

Trotzdem wünsche ich Dir erstmal viel Spaß beim Buch, wenn es denn dann auf Deinem Kindle gelandet ist. :)

Karo hat gesagt…

Ach, was mir gerade noch einfällt, Sandi: Das Buch könnte Dir vielleicht wirklich helfen, das Rauchen aufzugeben, denn Hazel beschreibt teilweise sehr plastisch, wie es sich anfühlt, wenn ihre Lunge sich langsam mit Wasser füllt und sie das Gefühl hat, in Zeitlupe zu ertrinken... (Meine Mama ist Raucherin und ich würde ihr diese Stellen am liebsten vorlesen...) Somit: Lies es auf jeden Fall!

Sandi hat gesagt…

Ja, das mit dem Kindle, kann ich gut verstehen. Reni und ich haben aber soeben zugeschlagen und ihn gleich 2mal bestellt. Schließlich wollen wir uns nicht in die quere kommen. Mich reizt der Kindle hauptsächlich, um mir dort englische Bücher zu kaufen. Habe gerade in Leipzig bei einer Bloggerkollegin gesehen, das es einen sehr guten Translator gibt, der mir das Vokabel nachschlagen erleichtert. Außerdem sind die englischen Bücher mit dem Kindle zum Teil sehr günstig, das reizte mich doch zunehmens.
Ja, und das Buch habe ich schon auf der Wunschliste. Der erneute Kick das gequalme zu lassen, kommt mir immer wieder. (Habe es tatsächlich auch schonmal 2,5Jahregeschaft). Hust, vielleicht gelingt es ja mit den plastischen Beschreibungen erneut, nur halt für immer. Naja, ich will mir nix vormachen, allein der Wille zählt. Aber Danke für den Anstoß. Aber lies es deiner Mutti doch ruhig mal vor.
LG

Eva hat gesagt…

Das Buch klingt wirklich toll, das behalte ich mal im Auge. Weißt du, ob eine deutsche Übersetzung geplant ist?

Karo hat gesagt…

@Eva: Also laut John Greens Homepage ist eine deutsche Übersetzung in Planung, nähere Details hab ich allerdings leider noch nicht gefunden.

Tine hat gesagt…

Eine total schöne Rezension, Karo. Wirklich richtig gut!!!

Karo hat gesagt…

Ich danke Dir, Tine! :) War auch gar nicht so einfach, bei einem so ungewöhnlichen und guten Buch.