Inhalt
Seamie Finnigan und Willa Alden sind wie füreinander geschaffen: Beide werden sie von einer unbezwingbaren Abenteuerlust getrieben, die sie auf den Bergen der Welt zusammen ausleben. Doch als Willa einen furchtbaren Unfall auf dem Kilimandscharo hat und ein Bein verliert, braucht sie jemanden, dem sie die Schuld daran geben kann - Seamie. Willa flüchtet in die Berge Tibets, und Seamie macht sich zu anderen Abenteuern an den Nordpol auf. Als sich die beiden jedoch Jahre später wieder über den Weg laufen, ist ihre Liebe füreinander größer denn je, nur dass inzwischen einiges passiert ist...
Meinung
Auch ich lese manchmal gern den ein oder anderen Frauenschmöker, ab und zu ist das ganz nett zum Abschalten. Da Die Teerose, der erste Teil dieser Trilogie, zu meinen Lieblingsbüchern gehört, war für mich Die Wildrose als Abschluss der Trilogie ein Muss.
Insgesamt haben sich meine Erwartungen voll erfüllt. Ich habe einen sehr unterhaltsamen historischen Roman mit vielen Verstrickungen, Dramen, sehr viel Herzschmerz und einigem zeitgenössischen Hintergrund bekommen.
Wie auch schon im zweiten Teil Die Winterrose trifft man hier altbekannte Gesichter wieder. Fiona, Joe, Sid, India, all die Hauptpersonen aus den ersten beiden Teilen haben auch hier wieder einige wichtige Rollen zu erfüllen. Dieses Wiedersehen macht Spaß und lässt einen gern zurückdenken an die Vorgänger der Wildrose. Allerdings war ich dieses Mal nicht ganz sicher, wer nun wirklich die Hauptperson war. Natürlich geht es sehr viel um Seamie, den jüngsten Bruder von Fiona, den wir schon im ersten Teil kennenlernten, und seine große Liebe Willa. Aber es treten neben diesen und den schon genannten noch so viele andere Personen auf, die einen großen Stellenwert haben, dass man leider nicht lange genug bei einer Person verweilen kann. Zudem sind die Schicksale all dieser Personen auf die ein oder andere Weise miteinander verbunden, so dass es irgendwann ein bisschen ... naja, unauthentisch wird. Was ich aber gut fand: Man verliert trotzdem nie den Überblick, trotz der vielen Personen und Verstrickungen. Insgesamt hätte ich mir aber einen größeren Fokus auf eine oder zwei spezielle Figuren gewünscht.
Um gleich bei der Kritik zu bleiben: Der Plot war mir stellenweise viel zu politisch. Es geht um den Ausbruch des ersten Weltkriegs, um Spione und Marineoffiziere, um Wahlkampf und Premierminister. Das passt so gar nicht zur Ausgangssituation des Buches, in dem es mehr um Abenteuer und Entdeckungsreisen geht, was mir sehr viel mehr gefallen hätte, daher war ich, was das angeht, etwas enttäuscht. Ich hätte so gerne über Besteigungen des Mount Everest oder Safaris durch die Steppen Afrikas gelesen, stattdessen ging es um deutsche U-Boote oder den Befreiungskrieg Arabiens. Nun ja. Dazu kommt die große Schwäche Jennifer Donnellys, die sich schon in den ersten beiden Teilen angedeutet hat, aber hier nochmal zu Hochtouren auflief: Die dramatischen Begebenheiten im Buch werden irgendwann seeehr unglaubwürdig. Es sterben Personen, gelten als verschollen, dann tauchen sie wieder auf, sie werden überfallen, eingesperrt, verprügelt und im letzten Moment gerettet, und so weiter und so fort. Ein bisschen musste ich zwischendurch die Augen verdrehen, wenn es mal wieder besonders dramatisch wurde.
Trotzdem kann ich es nicht anders sagen, ich habe auch dieses Buch wieder sehr gern gelesen, besonders auch das letzte Drittel. Allen Schwächen zum Trotz kann Jennifer Donnelly wunderbar erzählen und damit unterhalten, und ihre Figuren wachsen einem rasend schnell ans Herz. Somit verlasse ich die Rosen-Trilogie doch mit einem guten Gefühl, und werde sicherlich eines Tages nochmal zurückkehren nach Whitechapel in London.
Fazit
Ein Wiedersehen mit alten Freunden unterhält trotz einiger Schwächen im Plot und schließt die Rosen-Trilogie würdig ab. Fans historischer Frauenromane kommen hier auf jeden Fall auf ihre Kosten!
Bewertung
Ich vergebe 3,5 von 5 Blumen Rosen. :) Vielen Dank an Piper für dieses Rezensionsexemplar!
Reiheninformation
Diese Reihe besteht aus drei Teilen, alle sind schon erschienen. Es geht hauptsächlich um die Familie Finnegan und ihre Geschicke über die Jahre, mit einem Fokus auf ein bestimmtes Paar.
- Die Teerose (Fiona & Joe)
- Die Winterrose (India & Sid)
- Die Wildrose (Willa & Seamie)
11 Kommentare:
Ich muss den dritten Teil natürlich auch unbedingt lesen. Ich erwarte kein Highlight, freue mich aber auf ein Wiedersehen mit Altbekannten. Ich könnte es gar nicht nicht lesen, da ich die Bücher davor, insbesondere Teil 1 viel zu sehr mochte.
~Aranka
Ging mir ja genauso, Aranka, und ich hab ja auch gesagt, dass ich es trotz allem sehr gern gelesen hab. :) Und von Altbekannten liest Du allemal, es kommen alle vor, die wir kennen und lieben.
Wobei das Politische schon etwas abschreckt. Ich hab nix gegen Hintergründe. Im Gegenteil. Aber spannend muss es sein und zur Handlung passen.
Ich werde es sicherlich auch nett finden. :)
Aranka
Ok, ich kenne die ersten beiden Teile jetzt nicht, aber an sich hört sich die Reihe schon recht interessant an - mal was anderes als Jugendbücher/Fantasyromane. Meinst du so für Nebenbei wäre es mal was für mich? Ansonsten eine sehr schöne Rezi, wobei mich das politische jetzt auch weniger interessieren würde. Wenn dann muss es auch schon passend dargestellt werden.
Liebe Grüße
Reni
@Reni: Wenn Du mal wieder Lust auf was anderes hast, z.B. eben auf historisches, dann kannst Du besonders mit "Die Teerose", den ersten Teil also, nicht viel falsch machen. Und dann wirst Du bestimmt weiterlesen wollen. :) Andererseits würde ich ja sagen, Du musst dringend erstmal Gablé lesen, denn das ist noch seeehr viel toller! :))))
Aber wie gesagt, Donnellys Trilogie lohnt sich schon auf jeden Fall.
Wow, ein tolles Design hat Dein Blog. Habe mich mal als Leserin eingetragen und würde mich freuen, wenn Du mich auch mal besuchen kommst: http://books-are-fantastic.blogspot.de
LG
Danke für das Kompliment!
"manchmal den ein oder anderen Frauenschmöker"? ;) Nichts für Ungut, aber ich bin hier fast nur auf "Frauenschmöker" gestoßen... :P
Nichts für ungut, aber das halte ich für ein Gerücht. Ich lese größtenteils Fantasy oder Dystopien, darunter natürlich auch mal das ein oder andere "Romantasy", aber auch High Fantasy, dann historische Romane und viele Jugendbücher. Frauenschmöker sind sehr selten. Hängt natürlich auch davon ab, was Du so als Frauenschmöker ansiehst.
@Karo: Unter "Frauenschmöker" im weitesten Sinne fallen für mich jegliche sogenannte Romantic-Fantasy-Titel. Und auch Bücher von Sabrina Qunaj oder Kristin Cashore sind nun mal eher Frauenbücher, einfach weil sie eher ein weibliches Publikum ansprechen.
Ich hab hier zumindest kaum einen Titel entdeckt, der nicht eher eine weibliche Zielgruppe anspricht. Was ja nicht schlecht ist, um Himmels Willen, aber es ist nun mal auffällig.
@Karma: Das ist dann wahrscheinlich wirklich eine Definitionssache. Natürlich lese ich Bücher, die auch für ein weibliches Zielpublikum geschrieben sind (bei Cashore und Qunaj würde ich da übrigens nicht zustimmen, aber das ist wahrscheinlich Ansichtssache), aber ich bin ja eben auch eine Frau. Aber Frauenschmöker sind für mich eher Bücher von... keine Ahnung, Barbara Wood, Jennifer Donnelly, Nora Roberts... Sowas eben. Fantasy und alles sowas gehört für mich nicht dazu. Romantasies sind ja auch eher für ein junges Publikum geschrieben, auch wenn eher für weibliche Leser. Aber da können wir wahrscheinlich ewig weiterdiskutieren und kommen auf keinen Konsens. ;)
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